Welche Konzepte zur CO2-Neutralität helfen aus der Krise?

Debatte in Erlangen über gesellschaftliche und wirtschaftlichen Chancen und Risiken der verschiedenen Konzepte zur CO2-Neutralität
Nachricht23.10.2019Maik Schnierer
v.l.n.r.: Prof. Jürgen Karl, Judith Zürn, Prof. Martin Hundhausen, Dr. Lukas Köhler MdB, Moderator Stephan Sohr
v.l.n.r.: Prof. Jürgen Karl, Judith Zürn, Prof. Martin Hundhausen, Dr. Lukas Köhler MdB, Moderator Stephan Sohr Thomas-Dehler-Stiftung

CO2-Emissionen und andere Gase haben einen Einfluss auf das Weltklima, das ist seit Jahrzehnten wissenschaftlicher Konsens. Um diesen Einfluss auf das Klima zu minimieren und das Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten muss der Ausstoß von CO2 und anderen Treibhausgasen begrenzt werden. Die Politik diskutiert hier vor allem über zwei verschiedene Konzepte - die CO2-Steuer und ein CO2-Deckel mit Zertifikatehandel. Hierüber diskutierten in Erlangen der Bundestagsabgeordnete und klimapolitischer Sprecher der FDP Bundestagsfraktion Lukas Köhler, der Mitbegründer der Klimaliste Erlangen e.V. und Physiker an der FAU, Prof. Martin Hundhausen, die Klimaaktivistin des student network for ethics in economics and practise (sneep) Judith Zürn und Prof. Jürgen Karl, Lehrstuhlinhaber für Energieverahrenstechnik an der FAU.

 

Lukas Köhler MdB

"Der Klimaschutz ist wohl die größte Herausforderung unserer Zeit. Nicht nur weil sich die Wissenschaft einig ist, dass die langfristigen Auswirkungen einer menschengemachten Klimaveränderung enorm sind, sondern auch weil die Gesellschaft sich mehr und mehr mit nachhaltigem Leben und Wirtschaften beschäftigt." 

Lukas Köhler MdB

Prof. Karl mahnte ebenfalls an, dass das von der großen Koalition geschnürte Klimapaket nicht ausreiche. Seit 20 Jahren warne er in seinen Vorlesungen vor den Konsequenzen des CO2-Ausstoßes, aber die Politik hätte die Ernsthaftigkeit bis heute nicht vollends verstanden.

Prof. Hundhausen sprach sich vor allem für die Möglichkeiten auf kommunaler Ebene aus, welche die Politik auf höheren Ebenen erleichtern sollten. So könne man auf die lokalen Gegebenheiten gut reagieren und verschiedenste Konzept erproben.

Bei der gemeinsamen Veranstaltung von Politik, Wissenschaft und Klimaaktivisten, sah Lukas Köhler ie gesellschaftliche Diskussion und das Engagement mehr als positiv. Auch in der Forschung, bspw. bei der Speicherung von CO2, tue sich einiges. Leider fehle bei den aktuellen politischen Konzepten eine Deckelung des CO2-Ausstoßes, die bei einer CO2-Steuer nicht vorgesehen sei.

Niemand auf dem Podium sowie im Publikum bezweifelte mehr, dass etwas getan werden müsse, um die CO2-Neutralität zu erreichen. Die Debatte über den Weg dahin, ist jedoch noch nicht abgeschlossen.