Besuch der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Interessierte sehen sich den historischen Ort des Grauens an
Nachricht14.10.2020Ferdinand Knapp
KZ-Gedenkstätte Flossenbürg (1)
Mit Abstand und Masken: Start der Führung hinter dem HauptgebäudeFerdinand Knapp // Thomas-Dehler-Stiftung

Die Friedrich-Naumann-Stiftung und die Thomas-Dehler-Stiftung luden zu einer Führung durch die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg.

Über 20 Interessierte nahmen an dem Rundgang durch den historischen Ort teil, an welchem über 100.000 Menschen Leid zugefügt wurde.Der Rundgang war eine historische Spurensuche an einem komplexen Ort. Er beleuchtet die Geschichte des ehemaligen KZ und vermittelt eindrücklich den Alltag im Lager und die Erfahrungen der Häftlinge. Flossenbürg war kein Vernichtungslager, aber die menschenunwürdigen Zustände im Lager und die willkürlichen Morde der SS-Führung führten dazu, dass über 30.000 Menschen im KZ Flossenbürg ihr Leben ließen. Flossenbürg wurde aus strategischen Gründen als KZ Ort gewählt: Die Insassen wurden zu Zwangsarbeit am Steinbruch, der direkt neben dem Lager lag, verdammt. Das Lager liegt in der Nähe zum heutigen Tschechien, aus welchem viele Kriegsgefangen in das Lager deportiert wurden. Neben Kriegsgefangenen aus hauptsächlich mittelosteuropäischen Ländern gehörten auch Juden, Zeugen Jehovas, Verbrecher, Homosexuelle zu den Insassen des Lagers.

Neben Dachau war Flossenbürg das zweite große Konzentrationslager in Bayern. Zum KZ-System gehörten etwa 100 Außenlager in Bayern, Sachsen und Böhmen. Große Namen wie der von Dietrich Bonhoeffer, der in Flossenbürg ermordet wurde, sind untrennbar mit dem Ort verbunden. 
 

Die Stiftung bedankt sich auch auf diesem Wege bei der informativen wie emotional fesselnden Führung der Guides. An keinem Besucher werden die dunklen Eindrücke der Geschichte des Lagers spurlos vorbeigegangen sein. Ein Besuch in einem Lager wie diesem erinnert uns an die Schreckensherrschaft des Dritten Reiches und lässt uns die freie Gesellschaft schätzen.

Hinweis: Im Artikel werden von über 20 Besuchern auf Einladung der Stiftung gesprochen. Dies wird nicht von den Bilder repräsentiert, was daran liegt, dass wir aufgrund der Hygienevorschriften nur zwei kleinere Führungen a max. 12 Personen anbieten konnten. Wenn Personen auf den Bildern den Mindestabstand nicht einhalten, liegt dies daran, dass diese zu dem gleichen Hausstand gehören. Während der gesamten Führung wurde von allen Besuchern ein Mund-Nasenschutz getragen.